Der Euro wird erheblich an Kaufkraft verlieren (Fortsetzung)

Ein Ausstieg aus dieser Notenbank-Politik wird immer schwieriger 

526687_original_R_B_by_Herbert Walter Krick_pixelio.deDie obige Berechnung ist natürlich eine grobe Vereinfachung. Es wird unterstellt, dass die Euro-Staaten keine weiteren Schulden aufnehmen und dass die EZB ihr Anleihe-Kaufprogramm weit über das Jahr 2017 laufen lässt. Nach heutigem Stand ist es nur bis März 2017 befristet, aber es wäre nicht die erste Verlängerung, die dieses Gelddruck-Programm erfahren würde.

Je länger die EZB Schuldscheine kauft, desto stärker gewöhnen sich die Staaten und Finanzmärkte an die „Wohltaten“ und desto schwieriger wird ein Ausstieg. Und so dürfte auch im März kommenden Jahres mit dem Schuldenaufkauf noch lange nicht Schluss sein. Es ist damit zu rechnen, dass die Notenbanken die einmal gekauften Anleihen ewig halten müssen, allein schon deshalb, „um die Märkte nicht zu verschrecken“.

Sehr kritisch wird es, wenn in einigen Jahren die Umschuldung der Staaten von privaten Gläubigern auf die EZB weit genug fortgeschritten ist. Die EZB kann dann wohl kaum noch aussteigen. Wer würde ihr die vielen Anleihen schlechter Qualität abkaufen und zu welchem Kurs? Eine Explosion der langfristigen Zinssätze wäre die logische Folge und das würde „Crash!“ bedeuten. Also genau das, was die EZB mit dem Anleihe-Kaufprogramm verhindern will, würde dann eintreten. Somit wird ihr wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Schuldscheine dauerhaft zu halten.

Südliche Euro-Staaten bekommen eine zweite historische Chance

Die südlichen Euro-Staaten bekommen scheinbar eine zweite historische Chance, von ihren hohen Schulden herunterzukommen. Die Einführung des Euro hatte ihnen schon einmal markant niedrigere Zinsen beschert. Doch ihre Regierungen haben diese günstigen Rahmenbedingungen nicht zum Schuldenabbau genutzt.

Langfristig betrachtet, ist der Aufkauf der Staatsschulden der Euro-Staaten die wahrscheinlichste aller möglichen Entwicklungen in der europäischen Staatsschuldenkrise.

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In Italien und Spanien haben die  Schulden neue Rekordhöhen erreicht. Die Euro-Staaten sind so hoch verschuldet, so dass sie ihre Schulden niemals mithilfe ihres Wirtschaftswachstums tilgen könnten. In vielen Staaten gibt es kaum Wachstum. Im Übrigen ist dieses ungedeckte Schuldgeld-System auch gar nicht darauf ausgelegt, dass Staatsschulden auf normalem Wege getilgt werden, weil dadurch die Geldmenge reduziert würde.

Der Euro wird zum Nachfolger der italienischen Lira 

Gelddrucken führt immer zum Verlust der Kaufkraft einer Währung. Ein Beispiel war die italienische Lira. 1974 bekam man für 1 DM etwa 200 Lire und 20 Jahre später circa 1.200 Lire. In Italien wurden  viele fiskalische Probleme mit der Notenpresse „gelöst“. Der Kaufkraftverfall der italienischen Lira, war die Folge.

lira

Alle Gelddruck-Experimente der Vergangenheit endeten mit einem massiven Kaufkraftverlust der Währung. So steht das Endergebnis des aktuellen Anleihen-Kaufprogramms bereits heute schon fest:

Die EZB kann zwar das Überleben des europäischen Zahlungssystems durch das ständige Drucken von neuem Geld sichern. Sie kann die Staaten auch liquide halten, indem sie immer mehr Geld druckt und mit der gleichen Maßnahme kann sie Großbanken vor dem Zusammenbruch bewahren. Das alles hat jedoch einen Preis:

Der Euro wird seine Kaufkraft verlieren, so wie wir das von der italienischen Lira kannten.

In der Abwägung, ob man Kreditausfälle zulässt oder neues Geld druckt, um die Probleme aus der Welt zu schaffen, zeigt die Währungsgeschichte ein eindeutiges Bild: Es wird immer mehr Geld gedruckt, weil das Drucken von neuem Geld die Politik des kleinsten Übels ist, beziehungsweise den Entscheidern als kleinstes Übel erscheint.  

Fazit:

  1. Die EZB ist in der Lage, die Kreditausfallsorgen, die dem Euro gefährlich werden können und die zu einem Auseinanderbrechen des Euroraums führen könnten, einfach durch Gelddrucken aus der Welt schaffen.
  1. Sie kann Schuldscheine von Staaten, Banken und Unternehmen aufkaufen und die damit verbundenen Kreditausfallrisiken in die eigene Bilanz übernehmen und somit den Steuerzahler dafür haften lassen.
  1. Dieses Vorgehen der EZB weitet die Überschussreserve im Bankensektor und damit die für Nachfragezwecke relevante Geldmenge M1 stark aus. Ein deutlicher Kaufkraftverlust des Euro ist nur eine Zeitfrage.
  1. Eine Politik des expansiven Gelddruckens, wie sie am Ende eines Geldsystem-Zyklusses meistens erfolgt, zerstört das restliche Vertrauen in die Währung. Ab einem gewissen Punkt tritt als Folge eine „Flucht aus dem Geld“ ein. Das bedeutet, Menschen tauschen permanent ihr Geld gegen Sachwerte.
  1. Ein Zusammenbruchszenario für den Euro ist zwar nicht unmöglich, aber es ist nicht zwangsläufig. Die EZB kann es verhindern, wenn sie bestehende Schulden in großem Stil mit neu gedrucktem Geld abkauft. Die EZB kann so viel Geld drucken, wie sie will.
  1. Nach den derzeit erfolgten Maßnahmen sind nicht Kreditausfälle die größte Gefahr für Sparer und Investoren, sondern das Aushöhlen der Kaufkraft des Eurogeldes.

Konsequenzen für die Geld-Anlage

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