Die EZB betreibt eine Euro-Entwertungspolitik

Ende Oktober 2019 endete die achtjährige Amtszeit des EZB-Präsidenten Draghi. Hinter den Kulissen haben die EU-Regierungschefs ausgeklüngelt, wer seine Nachfolge antreten soll. Die Wahl fiel auf die französische Juristin Lagarde. Kurz zur Erinnerung: Der erste EZB-Präsident war der Niederländer Duisenberg von 1998 bis 2003, der zweite, der Franzose Trichet von 2003 bis 2011, der dritte, der Italiener Draghi von 2011 bis 2019. Die Nummer vier musste nach EU-Logik wieder aus Frankreich kommen. Warum gibt es keinen EZB-Präsidenten aus Deutschland, dem größten und leistungsfähigsten Land der Eurozone?

Die Euro-Elite fürchtet offenbar, dass der verbliebene Stabilitätsgedanke, den ein Bundesbank-Präsident in die EZB tragen könnte, Sand in das EU-Getriebe streuen würde. Das Amt des EZB-Präsidenten ist mittlerweile überaus machtvoll: Die EZB ist im Euroraum längst zur mächtigsten Institution aufgestiegen: Sie entscheidet maßgeblich über das Wohl und Wehe von Regierungen, Banken und damit auch über Industriestrukturen und Arbeitsplätze in den Teilnehmerländern des Euro-Projektes.

Draghi hat in seiner Amtszeit einiges geschafft: Er hat den Euro vorerst retten können, den Leitzins  nicht ein einziges Mal erhöht, sondern ihn auf ein historisches Tief von 0 Prozent gedrückt, den  Anleihenmarkt komplett zerstört, die Bilanz der EZB auf über 4,6 Billionen Euro mehr als verdoppelt und diese dabei in eine Müllhalde für Schrottpapiere verwandelt.

Jeder Ramsch, wie beispielsweise Papiere von portugiesischen und italienischen Krisenbanken, wird von der EZB als Sicherheit akzeptiert, damit Krisenbanken ihre Bilanzen auf Kosten der EZB bereinigen können. Die Anleihenbestände der EZB beliefen sich im Juni 2019 auf 2,9 Billionen Euro. Schon ein geringer Kursverlust von 4 Prozent auf diese Positionen, würde das Eigenkapital der EZB von 107 Mrd. Euro mehr als auslöschen.

Wie soll die EZB sich aus diesem Anleihen-Engagement jemals wieder herausarbeiten können, ohne Zahlungsausfälle zu verursachen, beziehungsweise sich selbst Buchverluste zuzufügen? Lagard sind die Hände gebunden. Sie kann nur Draghis Politik fortsetzen und die Zinsen noch weiter senken und noch mehr Geld drucken.

Ein Zinsanstieg in der Eurozone ist unmöglich geworden. Viele Schuldner und Banken würden ihn wirtschaftlich nicht überleben. Allerdings werden auch viele Banken die dauerhafte Null-Zins- oder gar Negativ-Zins-Politik nicht überleben können.

Letzte EZB-Beschlüsse: Zins-Senkung und Anleihen-Kauf 

Auf seiner September-Sitzung hat der Rat der EZB den Einlagenzins um 0,1 Prozent auf minus 0,50 Prozent gesenkt. Der EZB-Hauptrefinanzierungszins, der bereits seit März 2016 bei null Prozent liegt, bleibt vorerst unverändert. Zudem kündigte die EZB an, ab 1. November 2019 Anleihen in Höhe von monatlich 20 Mrd. Euro zu kaufen und für diesen Betrag neue Euros zu drucken. Dadurch wird unser Geld noch mehr  verwässert und demzufolge an Kaufkraft verlieren. 

Begründung der EZB-Entscheidung 

Der EZB-Rat rechtfertigte sein Maßnahmenbündel mit dem Verweis, es würde die „zu niedrige“ Inflation im Euroraum erhöhen und die Euro-Volkswirtschaften beleben.

Ziele der EZB: Höhere Inflation und Wirtschaftswachstum

Aus Sicht des EZB-Rates fällt die Inflation im Euroraum “zu niedrig” aus, die Wirtschaft sei zu schwach und zudem stiegen die Abwärtsrisiken. 

Offiziell verspricht die EZB für “Preisstabilität” einzutreten. Darunter versteht sie, dass die Güterpreise pro Jahr um ungefähr zwei Prozent steigen sollen. Das aber ist alles andere als das, was man unter stabilen Preisen versteht! 

 

Wenn die Güterpreise pro Jahr um zwei Prozent zulegen, ist die Kaufkraft des Euro nach zehn Jahren um 18 Prozent gefallen, nach 20 Jahren um knapp 33 Prozent!

Hinter dem EZB-Versprechen der Preisstabilität verbirgt sich in Wahrheit eine Inflationspolitik! Diese führt zu einer dauer-haften und permanenten Kaufkraft-Entwertung des Euros.

Inflation bedeutet „Ausweitung der Geldmenge“

Der Begriff „Inflation“ wird in den Medien als Synonym für Teuerung verwendet. Wer Inflation mit Teuerung gleichsetzt, wird die Funktionsweise des Geldsystems kaum verstehen können. „Inflation“ bedeutet im eigentlichen Sinn: „Das Aufblähen der Geldmenge“. Die Teuerung ist meist eine Folge der ausgeweiteten Geldmenge.

Um das Finanzsystem „zu retten“, wurde ab 2008 viel Geld gedruckt. Als die Fed Ende 2014 ihr QE- Gelddruck-Programm vorerst beendet hatte, gab sie den Staffelstab des Gelddruckens an die EZB weiter – siehe die beiden Grafiken auf der nächsten Seite. Nahtlos anschließend begann die EZB für rund 2,6 Billionen Euro, Schuldscheine von notleidenden Staaten wie Italien und anderen mit frisch gedruckten Euros zu kaufen. Ohne diese, eigentlich verbotene Staatsfinanzierung durch die EZB, wäre beispielsweise Italien schon längst pleite!

Auf den Ausbruch der Finanzkrise in 2008 reagierten die Notenbanken mit einem immensen Geld-druck-Programm. Medien und Politik begründeten damals den Ausbruch der Finanzkrise, es gäbe zu viele Schulden. Heute behaupten sie, den Notenbanken und Regierungen sei es gelungen, die Finanzkrise zu überwinden. Wie? Mit vielen weiteren Schulden!

Diese beiden Schaubilder zeigen, dass Notenbanken bei der Ausweitung der weltweiten Geldmenge Hand in Hand arbeiten. Links ist die Entwicklung der Bilanzsumme der FED abgebildet und rechts die der EZB.  Als die Fed Ende 2014 ihr großes Gelddrucken unterbrach, legte die EZB so richtig los und zauberte 2,6 Billionen Euro aus dem Hut, und vergrößerte somit die Welt-Geldmenge.

 

 

 

 

 

 

 

Die EZB kaufte mit dem neuen Geld, Schuldscheine von hochverschuldeten Staaten, die ohne diesen Liquiditätszufluss pleite gegangen wären. Wenn der Zins auf annähernd null Prozent festgesetzt wird, steigt die Schuldentragfähigkeit der Pleitekandidaten enorm und so konnte durch das faktische Abschaffen der Zinskosten, das Problem vorerst, aber nicht auf Dauer, gelöst werden.

Wie erfolgt die Schulden-Tilgung? Hierfür bekommen die Schuldner von der EZB natürlich  Tilgungshilfen in Form weiterer, meist noch billigerer Kredite. Gelddrucken kann das Leben scheinbar so einfach machen. Es hat schon seinen Grund, dass dieses Geldsystem den Kindern in der Schule nicht erklärt wird.

„Das Geldsystem zu verstehen“, ist ein guter Schutz vor Manipulationen durch EU-fanatische Medien und Parteien. Heute behaupten diese Gruppen, die Finanzkrise wäre gelöst und beendet.

Die damalige Erläuterung lautete: Wegen zu vieler Schulden entstand die Finanzkrise. Angeblich konnte diese nun durch viele weitere Schulden überwunden werden. Hört sich das nicht nach Comedy an?

Vor einem Monat begannen Fed und EZB gleichzeitig, bis auf Weiteres, wieder mit einem neuen monatlichen Gelddruck-Programm. Die Amis drucken 60 Milliarden Dollar und die EZB 20 Milliarden Euro. Bei diesen „niedrigen Summen“ wird es sicherlich nicht bleiben.

Auswirkung der Inflation: Teuerung

Das viele neu gedruckte Geld der letzten Jahre floss vor allem in Aktien, Immobilien und Anleihen. In diesen Märkten kam es zu enormen Teuerungen. Diese sogenannte Vermögenspreis-Inflation war in den letzten Jahren sehr hoch. Sehen wir uns beispielsweise die Entwicklung des Goldpreises an, gemessen in Euro:

Seit der Euro-Einführung ist der Goldpreis um 363 Prozent gestiegen. Eine Gold-Investition von 100 Euro vor 20 Jahren, hätte heute somit  einen Gegenwert von 463 Euro.

Im Umkehrschluss: Für den damaligen Kaufpreis, für den man 463 Gramm Gold erhalten hätte, würde man heute nur noch 100 Gramm Gold bekommen, also 78,4 Prozent weniger.

Der Euro hat somit innerhalb von nur 20 Jahren, einen Kaufkraft-Verlust von 78,4 Prozent, gegenüber Gold erlitten.

Für 1000 Euro bekommt man heute also 78 Prozent weniger Gramm Gold, als bei der Euro-Einführung vor 20 Jahren.

Diese Entwicklung wird sich durch die ständige Verwässerung des Euros fortsetzen: In ein paar Jahren wird man für 1000 Euro sicherlich deutlich weniger Gramm Gold bekommen, als heute.

Wenn die Notenbanken wie wild Euro und Dollar drucken, ist es eine logische Folge, dass ständig mehr von diesen Währungseinheiten aufgewendet werden müssen, um Vermögenswerte kaufen zu können. Bei der inflationären Geldpolitik der Notenbanken, wird die jeweilige Währung folglich permanent an Kaufkraft verlieren.

Nur die Konsumgüter-Inflation ist niedrig

Sie spiegelt aber nicht die Lebensrealität wider.

Im Euroraum lag die Inflation der Konsumgüter-preise im Durchschnitt der letzten fünf Jahre bei 1,08 Prozent.

Die staatliche Inflationsrate (Konsumgüter-Preis-Inflation) suggeriert eine sehr niedrige Geld-Entwertungsrate.

Und so stellt der Staat willkürlich einen Warenkorb mit Konsumgütern zusammen, die nur geringfügig im Preis steigen.

 

In Bezug auf Zahnpasta, Milch, Kleidung und anderer Güter des täglichen Bedarfs mag der Euro in den letzten Jahren nur geringfügig an Kaufkraft verloren haben, aber die Menschen wollen mit ihrem Geld doch nicht nur Konsumgüter kaufen. Deshalb spiegelt die sehr niedrige staatlich Inflationsrate bei Weitem nicht die tatsächliche Lebenswirklichkeit wider.

In Bezug auf Vermögenswerte wie Immobilien, Aktien oder Edelmetalle hat die gescheiterte EU-Währung in den letzten 20 Jahren einen großen Teil ihrer Kaufkraft verloren.

Die Geldmenge wächst schneller als die Goldmenge

Die kumulierte Bilanzsumme des weltweiten Bankenapparates, die sich zusammensetzt aus den Notenbank-Bilanzen und  den Bilanzen der Geschäftsbanken, ist seit der Krise 2008/2009 gewaltig gestiegen.

 

 

Das liegt daran, dass die Notenbanken den Geschäftsbanken immer wieder mit Direktkrediten und Anleihenkäufen geholfen haben. Bei all diesen Maßnahmen haben sie  die Geldmenge ausgeweitet und somit neues Geld erzeugt.

Dadurch konnte bisher der Zahlungsausfall des Bankensystems abgewendet werden. Der Preis für diese Rettungspolitik ist jedoch sehr hoch, weil die Notenbanken aus dieser nicht mehr aussteigen können

 

 

 

 

Wenn Notenbanken neues Geld drucken, erhöht das ihre Bilanzsumme. So stieg die kumulierte Bilanzsumme der vier großen Notenbanken von China, Japan, USA und der EZB von 5 Billionen USD auf 19,5 Billionen USD innerhalb von nur 13 Jahren.

Das entspricht einer Wachstumsrate der Geldmenge dieser vier Notenbanken von 11,03 Prozent pro Jahr!

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Die Ausweitung der Geldmenge verläuft seit Jahrzehnten weitaus schneller als die der Goldmenge. Das hat zur Folge, dass physisches Gold  gegenüber den ungedeckten Währungen wie US-Dollar oder Euro  systematisch aufwertet. Dieser Trend dürfte in den kommenden Jahren zunehmen und den Goldpreis antreiben. Den Preis der anderen Edelmetalle ebenfalls. 

Die Abbildung zeigt die Entwicklung der US-Dollar-Geldmenge und der Welt-Goldmenge für die Zeit von 1900 bis heute.

In diesem Betrachtungszeitraum ist die  US-Dollar-Geldmenge im Durchschnitt um 6,4 Prozent pro Jahr gestiegen, die Goldmenge hingegen nur um 1,8 Prozent pro Jahr.

So hat sich im Zeitablauf eine gewaltige Lücke aufgetan  zwischen der US-Dollar-Geldmenge (stellvertretend für die Welt-Geldmenge) und der Goldmenge.

Die Notenbanken werden die Geldmenge noch weiter aufblasen

Der Kaufwert-Schwund von Euro und Dollar wird weitergehen. Die Geldmenge wächst auf Dauer wesentlich schneller als die Goldmenge.

 

Das bedeutet, dass das Verhältnis „Geldmenge zu Goldmenge“ ansteigt – siehe braune Linie im Schaubild.

Die gelbe Linie bildet den Verlauf des Goldpreises ab.

Dieser ist dem Verhältnis zwischen „US-Dollar-Geldmenge zu Welt-Goldmenge“ nachgefolgt; mal mehr, mal weniger stark.

Die Grafik zeigt,  dass auf Dauer der Goldpreis steigt, weil die Geldmenge schneller wächst als die Goldmenge.

 

 

 

Der Goldpreis wird, langfristig gesehen, in entscheidendem Maße durch die Ausweitung der weltweiten Geldmenge steigen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass die Geldmengen auch künftig weiter stark ausgeweitet werden.

Und was ist mit dem Silberpreis?

Aktuell kostet Gold noch 88-mal mehr, als Silber. Über Jahrhunderte lag die Quote bei 17, da es in der Erdkruste ungefähr 17-mal mehr Silber, als Gold gibt.

Der Chart zeigt  die Gold-Silber-Ratio der letzten 40 Jahre. Diese bewegte sich zwischen 100 und 14. Silber ist also immer noch gegenüber Gold sehr unterbewertet!

 

 

 

Es ist davon auszugehen, wenn die Edelmetalle richtig ins Laufen kommen, dass der Silberpreis in dieser Phase wieder  mindestens doppelt so stark steigen wird, wie der Goldpreis. Die  Gold-Silber-Ratio fällt dann mindestens auf 44, vermutlich aber tiefer.

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