Viele gute Gründe sprechen für physische Edelmetalle (Fortsetzung 2)

JP Morgan hat in den letzten drei Jahren etwa 300 Millionen Unzen Silber physisch gekauft!

Theodore Butler

 

     Übersetzung der von Theodore Butler hierzu veröffentlichten Ausführungen:

 

 

Man sagt, aus Misserfolgen, vor allem, wenn sie fast zur Katastrophe führen, lerne man mehr als aus Erfolgen. JP Morgan musste im Frühjahr 2011, als die Bank wegen ihrer Silber-Short-Positionierung fast in die Katastrophe rauschte, erkennen, wie begrenzt das Silberangebot auf der Welt ist.

Es scheint, als ob sie daraus wichtige Lehren gezogen hat. Offensichtlich entschied sich die Bank, größtmögliche Mengen Silber physisch aufzukaufen, um auch bei steigenden Kursen kräftig profitieren zu können. In den letzten Jahren wurde diese Bank zum Großeinkäufer von Silber-Eagles-Münzen und hat bislang vermutlich insgesamt 300 Millionen Unzen Silber angesammelt!

Hier einige Fakten, die darauf hindeuten, dass JP Morgan in den letzten 45 Monaten die größte physische Silber-Position der Geschichte angehäuft hat:

  1. Seit April 2011 hat die US Mint 140 Millionen Silber-Eagles produziert und verkauft.

 Die US-Mint ist die Münzprägeanstalt der USA. Beim Silber-Eagle handelt es sich um eine 1-Unzen-Münze aus Silber.

Das ist außergewöhnlich mehr als in jedem vergleichbaren Zeitraum in der Vergangenheit. Bemerkenswert ist, dass dies in einem schwachen Preisumfeld stattfand, denn bei fallenden Preisen kaufen Kleinabnehmer deutlich weniger als bei steigenden. Es ist davon auszugehen, dass JP Morgan etwa die Hälfte der seit April 2011 abgesetzten 140 Millionen Silber-Eagles aufgekauft hat.

Wenn JP Morgan auf einem Gebiet Experte ist, dann auf dem Gebiet der Ausnutzung von US-Vorschriften und Gesetzen. Die Bank verfügt über eine Armee von Lobbyisten und hat zudem mehr Politiker in ihren Diensten, als irgendeine andere Einrichtung auf der Welt.

JP Morgan wusste, das US-Gesetz verlangt, dass die US-Prägeanstalt nachfragedeckend Silber- und Gold-Eagle-Münzen produzieren muss. Dieses Gesetz war aber nie dazu gedacht, einer einzelnen großen Kaufinstanz die Möglichkeit zu geben, außergewöhnlich hohe Mengen Silber-Eagles aufzu-kaufen. Aber so ist das eben mit der Ausnutzung von gesetzlichen Vorgaben.

Die US Mint verkauft die Silber-Eagles zum aktuellen Silberpreis, der am Verkaufstag gilt. Und der COMEX-Silberkurs entspricht im Wesentlichen dem Silberpreis. Durch die Kontrolle des Silberkurses an der COMEX legt JP Morgan quasi den Preis selbst fest, zu dem sie die Silber-Eagles kaufen wird.

Das ist eigentlich das perfekte Verbrechen: JP Morgan legt den COMEX-Silberkurs nahezu selbst fest und fragt dann so viele Münzen nach, wie die Mint und ihre Zulieferer produzieren können, auch wenn das bedeutet, dass sie die ganze Woche rund um die Uhr produzieren müssen.

Interessant ist auch ein Rückblick auf den Sommer 2014, als JP Morgan seine COMEX-Short-Position ausbaute, um sicherzustellen, dass die Kurse fallen würden. Und wissen Sie, was dann passierte? Vorübergehend brachen die Silber-Eagles-Verkaufszahlen drastisch ein. Erst als der Silberpreis sein Tief gefunden hatte, zogen die Absatzzahlen wieder an. Zufälle gibt es …

Weitere Indizien, dass JP Morgan enorme Mengen physisches Silber angehäuft hat:Silber1

  1. Als JP Morgan im März 2008 Bear Stearns übernahm, war ihre eigene Lagereinrichtung für Edel-metalle in Manhattan nicht in Betrieb. Im Mai 2011, nachdem offensichtlich die Entscheidung gefallen war, physisches Silber zu niedrigen Preisen ständig hinzuzukaufen, aktivierte JP Morgan seine Lagerstätte und zwar als eine von der COMEX autorisierte Silber-Lagereinrichtung.

Nachdem diese mit einem Bestand von null Unzen in Betrieb genommen wurde, wuchs sie binnen kurzer Zeit mit etwa 50 Millionen gelagerten Unzen zum größten der sechs COMEX-Lager. Offensichtlich wollte man die eigenen Silberbestände im eigenen Lagerhaus verwahren. Der zeitliche Ablauf ist in jeder Hinsicht bemerkenswert.

  1. Als Metallverwalter für den weltgrößten börsennotierten Silberfonds SLV (Silber-ETF) transferierte JP Morgan im Jahr 2012 einhundert Millionen Unzen Silber, die die Bank in einer ihrer Londoner Ein-richtungen im Auftrag des Fonds gelagert hatte, an den internationalen Werttransport- und Lagerungs-dienstleister Brinks, der als beauftragter Unterverwalter des Fonds fungiert.

Offensichtlich sollte Platz geschaffen werden für das Silber, welches JP Morgan – unter Nutzung des Silber-ETF kaufen würde, unerkannt und undokumentiert, wie ich immer wieder erklärt habe. Es     wird die SEC-Meldepflicht umgangen, die normalerweise ab einem Anteilseigentum von 5 Prozent vorgeschrieben ist. Der Fonds wird offensichtlich von JP Morgan benutzt, um Metall in die eigenen Londoner Lagereinrichtungen zu transferieren, vollkommen unerkannt und undokumentiert. Die Details der Londoner Lagerhaustransfers finden Sie  hier.

  1. Dann gibt es noch die Sache mit den bislang beispiellosen physischen Umsätzen in den COMEX-Lagerhäusern. Wie ich schon erwähnt habe, treten diese ungewöhnlichen Umsätze erst seit April 2011 auf, nicht aber im Jahr 2008, als JP Morgan dank der Übernahme Bear Stearns zur Nummer eins an der COMEX und zum entscheidenden Manipulator wurde.

Die zeitlichen Ereignisse decken zudem die Annahme, dass JP Morgan, nach der eigenen Beinahe-Pleite, ab April 2011 physisches Silber zu kaufen begann. Bei so hohen wöchentlichen Ab- und Zu- flüssen in den COMEX-Lagerhäusern, dürfte es einem großen Akteur wie JP Morgan nicht schwer fallen, regelmäßig eine bestimmte Menge dieses physischen Flusses abzuschöpfen.

Der beispiellose hohe Umsatz in den COMEX-Lagerhäusern wird durch die angespannten Marktbe-dingungen hervorgerufen. Diese sind wiederum eine Folge der  physischen Silberakkumulierung von JP Morgan.

In den späten 1970er Jahren hatten die legendären Hunt-Brüder an die 100 Millionen Unzen physi-sches Silber aufgekauft und zusätzlich noch viele Terminkontrakte. Man befand sie für schuldig, den Silberpreis aufgrund dieser großen Menge, in die Höhe manipuliert zu haben. Der Unterschied zur heutigen, viel umfangreicheren Anhäufung von physischen Silber durch JP Morgan ist: Sie begeht das perfekte Verbrechen.

Die Hunts waren Outsider, JP Morgan ist der ultimative Insider. Die Käufe der Hunts waren vielen bekannt; doch soweit ich weiß, bin ich der Einzige, der darauf hinweist, dass JP Morgan enorme Mengen physisches Silber akkumuliert.

Bei der Anhäufung des Silbers trieben die Hunts den Preis in die Höhe; JP Morgan ist dank der Preiskontrolle an der COMEX hingegen in der Lage gewesen, Silber zu „selbstgemachten Niedrig-preisen“ zu akkumulieren. Im direkten Vergleich käme das einem Spiel mit gezinkten Karten gleich.

Da JP Morgan die Aufsichtsbehörden derart unter Kontrolle hat und auch noch in der Lage ist, im physischen Silberbereich unter fast vollkommener Geheimhaltung zu agieren, kann ich mir kaum etwas vorstellen, das das perfekte Silberverbrechen dieser Bank durchkreuzen könnte.

Wenn man noch bedenkt, dass Großbanken im Grunde nichts öffentlich ausweisen müssen, was sie nicht ausweisen wollen, so würde es mich überraschen, wenn JP Morgan wirklich Steuern zahlen müsste auf jene Milliarden Dollar, die die Bank mit Sicherheit bei steigenden Silberpreisen machen wird.

Fazit:

Ja, es stimmt, dass ich beim Thema JP Morgan und deren physische Silberbestände spekuliere und dass diese Spekulationen zum großen Teil auf Analysen aufbauen.

Was aber die Indizien, rund um JP Morgans Entscheidung, dem Aufbau physischer Silberbestände angeht, so müsste man daran glauben wollen, dass alle Ereignisse rund um den April 2011 voll-kommen zufällig geschahen. Nur so ließen sich die aufgezeigten Zusammenhänge ausblenden.

Sicherlich kann ich Ihnen nicht den exakten zeitlichen Ablauf für die zukünftigen Entwicklungen präsentieren. Ich bin mir aber sicher, falls sich bei sinkenden Preisen tatsächlich noch mehr physisches Silber akkumulieren ließe, dass diese Betrügerbank auch für solche Preise sorgen würde.

Aber wenn sich kein Silber mehr zu Billigpreisen auftreiben lässt, dann dürfte es an der Zeit sein, dass JP Morgan einen Anstieg der Kurse zulässt.

Da JP Morgan nun schon seit mehr als 3,5 Jahren Silberbestände aufbaut, dürfte der Durchschnittspreis dieser Bestände deutlich über den aktuellen Preisen liegen. Eine kurze Überschlagsrechnung ergibt einen Preis, der grob im Bereich von 25 Dollar liegen müsste; erst über diesem Preisniveau würde die Bank mit ihren Silberbeständen Gewinne machen.

Es stört mich sehr, dass JP Morgan illegal so viel physisches Silber akkumulieren konnte, wie ich vermute. Allerdings dürfte dieser Aufbau von physischen Silberbeständen zumindest den Silberinvestoren irgendwann sehr zu Gute kommen!

+ Ende der Übersetzung +

Fortsetzung folgt in der nächsten Woche!

Damit sich Anleger vor den Risiken der weltweit ausufernden Verschuldung und ihrer Folgen (Inflation, Kaufkraftverlust und Währungsreform) schützen können, gibt es das Produkt „Strategic Eternal Value“!

Alles über das Rohstoffmanagement  erfahren, hier klicken!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.